Protokoll JHV 2023

Protokoll der Genossenschaftsversammlung der Hauberggenossenschaft Straßebersbach

am 27.10.2023 im Gemeindehaus der EV. Kirchengemeinde Ewersbach.

  

1.      Um 19:10 Uhr eröffnet der Vorsteher Frank Rademacher die Versammlung und begrüßt die 43 anwesende Genossen und den zuständigen Revierbeamten Johannes Schlabach. Es wurde ordnungsgemäß eingeladen und die Versammlung war beschlussfähig.

 Er gibt folgende Tagesordnung bekannt:

 1.  Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit

2.  Protokoll 28.10.22

3.  Vorstandsbericht

4.  Bericht Rechner 2022

5.  Bericht Kassenprüfer 2022

6.  Wahl eines Kassenprüfers

7.  Bericht Revierleiter

8.      Verschiedenes

 2.      Beisitzer Rüdiger Schaumann verlas das Protokoll vom 28.10.22.     

 3.      Vorstandsbericht von Frank Rademacher:

 Liebe Hauberggenossinnen und -genossen,

Mit dem Aufbau eines hoffentlich zukunftsfähigen Waldes in den Hochwald-Abteilungen, die sich durch die trockenheitsbedingte Borkenkäfer-Kalamität aus Fichtenwäldern in Kahlflächen verwandelt haben, haben wir schon in diesem Jahr begonnen.

Schon im vergangenen Jahr hatten wir dazu zwei Wildschutzgatter aufgebaut, in denen inzwischen Esskastanien und Roteichen heranwachsen. Daneben haben wir in der Abteilung Eichholz rund 1800 Douglasien gepflanzt. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen Helfern bedanken, die sich dafür in den vergangenen 12 Monaten engagiert haben.

Die Küstentannen, die ein Fachunternehmen am Kromberg gepflanzt hat, sind leider nur schlecht oder gar nicht angewachsen.

Außerdem haben wir – mit einem Einzelschutz versehen – entlang des Eichholzwegs verschiedene Eichen und Kastanien pflanzen lassen, so dass der Weg in ein paar Jahren wieder erkennbar und zurecht seinen Namen trägt.

All das ist mit nicht geringen Kosten verbunden, die in diesem Jahr einen nicht ganz kleinen fünfstelligen Betrag ausmachen. Damit uns in den nächsten Jahren nicht die finanziellen Mittel ausgehen, setzen wir zum einen darauf, dass uns die Natur bei der Wiederbewaldung hilft, indem vorhandene Bäume ihren Samen auf den Freiflächen verteilen.

Diese sogenannte Naturverjüngung kann zugleich Segen und Fluch sein. Segen, weil sie einen neuen Wald mit gewünschten Baumarten wachsen lässt, ohne dass wir dafür pflanzen müssen. Und Fluch, weil nicht alles, was jetzt munter aus dem Boden sprießt, auch in unserem Interesse ist. Ginster, Brombeeren oder der Rote Holunder machen sich an manchen Stellen als Pionierpflanzen schon breit.

Das zweite Mittel der Kostenersparnis ist die Eigenleistung, bei der wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch deutlich mehr helfende Hände benötigen werden. Wer also gelegentlich mal mit anpacken möchte, ist herzlich eingeladen und kann sich in eine Helferliste mit seiner Mail-Adresse eintragen. Zu den Arbeiten, die wir selbst übernehmen können, gehören neben dem Zaunbau und dem Pflanzen auch anstehende Pflegearbeiten, wie das Spritzen von Vergrämungsmitteln, um den zum Teil sehr starken Wildverbiss auch im Niederwald in den Griff zu bekommen und das sogenannte Freistellen, das Freischneiden der gepflanzten Kulturen, Ginster, Brombeeren und Holunder habe ich ja schon genannt.

Mit anderen Worten: Die Abteilungen, die in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig Erträge von den Bäumen abgeworfen haben, die Generationen vor uns gepflanzt haben, machen uns in den kommenden Jahren und Jahrzehnten viel Arbeit, und werden uns viel Geld kosten.

Im Niederwald, also unseren Haubergen, haben wir in diesem Frühjahr die Abteilung Nonnenboden abgeschlossen und bereits im Forst begonnen. Dort wird es ab morgen Nachmittag – wir treffen uns zum Teilen um 13.30 Uhr unterhalb des Hochbehälters – auch weitergehen. Im nächsten Jahr ist dann geplant, den Rest unterhalb des Weges zu schlagen. Anschließend wollen wir dann auf die Rückseite wechseln. Was die Teilung und den kommenden Einschlag betrifft, werde ich später noch etwas sagen.

Vor einem Jahr hatte ich an dieser Stelle noch zwei Arbeitsgruppen angekündigt, die sich zum einen mit unserer Abteilungs-Struktur und zum anderen mit dem Thema Windkraft beschäftigen sollen. Der Ankündigung sollen in den kommenden Wochen erste Beratungen folgen, zu denen ich in den kommenden Tagen einladen werde. Wer zu einem oder beiden Themen gerne mitreden möchte, kann sich noch in eine Liste eintragen.

Liste ist das nächste Stichwort: Wir wollen uns zukünftig noch etwas digitaler aufstellen. Um Informationen schnell an die Genossen weitergeben zu können, erstellen wir zum einen gerade eine eigene Homepage. Ergänzend dazu „sammeln“ wir E-Mail-Adressen, an die wir beispielsweise die Einladung zur Jahreshauptversammlung oder den Termin für die Haubergsanmeldung verschicken können. Das ist selbstredend eine freiwillige Angelegenheit, es ist aber vor allem für die auswärtigen Genossinnen und Genossen eine Möglichkeit, zeitnah informiert zu werden.

Nun zum Hauberg 2023/24: Während das Einhalten der Fristen in der vergangenen Saison ganz gut geklappt hat, gab es beim Einschlag selbst bei dem einen oder anderen noch Mängel. Das sind in erster Linie die „Hochsitze“, die hier und da stehen geblieben sind. Da werden wir vom Vorstand im kommenden Frühjahr genauer drauf achten und die betreffenden Genossen im Zweifel nacharbeiten lassen. Der bodennahe Schnitt ist deshalb wichtig, weil er anschließend einen problemlosen Stockausschlag ermöglicht.

Geschlagen werden muss auch in dieser Saison bis zum 31. März – dafür bleiben also über fünf Monate Zeit. Andere Genossenschaften teilen den Hauberg erst im März, da haben die Genossen dann keine fünf Wochen Zeit, ehe die Bäume schon wieder grün werden. Bis Ende Mai muss das Holz dann am Weg sein, bis Ende Juni aus dem Wald.

Noch einige Sätze zum Anmelden und Aufteilen: Die Übersicht zeigt, dass von den 44 Anteilseignern der Abteilung Forst – nach Erbengemeinschaften aufgeschlüsselt sind es sogar 57 – nur acht auch Hauberg machen wollen. Sie haben zusammen einen Anteil von gut 21 Prozent am Forst.

Teilen wir die Fläche, die in diesem Jahr eingeschlagen werden soll, auf die acht auf, dann müsste beispielsweise Thomas Ortmann rund 80 Festmeter machen, obwohl er eigentlich nur 20 machen will. Legen wir den tatsächlichen Anteil an der Abteilung zugrunde, dann blieben etwa für Günter Aurand nur zwei Meter übrig, obwohl er 30 machen will.

Beide Berechnungen stellen also die Anteilseigner nicht wirklich zufrieden. Deshalb frage ich bei der Anmeldung, wieviel Meter der jeweilige Genosse machen will. Mein Vorgänger Martin Karl hat aus gutem Grund das schon so ähnlich gemacht und auch Genossen, die nicht in der Abteilung vertreten waren, „eingeteilt“, weil auch er vermeiden wollte, dass der Hauberg mit der Zeit überaltert. Anders ausgedrückt: Die jeweiligen Anteilseigner der Abteilungen schaffen es nicht alleine. Wir werden vom Vorstand dieses System solange beibehalten, solange nur ein kleiner Teil der Anteilseigner auch Hauberg machen will.

Wir haben die Haubergsinteressenten für die morgige Kleinteilung in vier gleichgroße Gruppen aufgeteilt:
Gruppe 1 bilden Günter Aurand, Bernd Kreck, Patrick Noriega und Margret Kunz.
Gruppe 2 besteht aus Manfred Scheiter, Thomas Ortmann, Klaus Kreck, Markus Neitz und Peter Ortmann.
In Gruppe 3 sind Manfred Kunz, Karl-Martin Stenger, Manuel Hofmann, Rolf Münch und Norbert Kemmler zusammen.
Und in Gruppe 4 sind Christian Partsch, Rolf Müller, Rüdiger Schaumann, Anja Weis, Tobias Müller, Bernd Ufermann und meine Wenigkeit.

 4.      Manfred Kunz stellte die Haubergrechnung für das Jahr 2022 vor.

 Einnahmen von insgesamt 23.146,05 Euro standen Ausgaben von 7.594,87 Euro gegenüber. Das ergab einen Überschuss von 15.551,18 Euro.

Die Haubergrechnung wurde am 4.01.2023 von den Kassenprüfern Patrick Noriega und Sebastian Dori geprüft.
Die Rechnung der Hauberggenossenschaft Straßebersbach hat vom 20.01.23 bis 30.01.23 in der Wohnung des Haubergrechners zur Einsicht der Genossen offengelegen.
Die Rechnung der Hauberggenossenschaft Straßebersbach wurde im März 2023 von der Haubergsaufsicht des Lahn-Dill-Kreises geprüft. Es wurden keine Beanstandungen festgestellt.

5.  Den Bericht der Kassenprüfer gab Patrick Noriega ab und beantragte die Entlastung von Vorstand und Haubergrechner. Mit 2 Stimmenthaltungen wurde dem Antrag zugestimmt.

 6.  Wahl eines Kassenprüfers

 Da Patrick Noriega 2 Jahre als Kassenprüfer tätig war, musste ein neuer Kassenprüfer gewählt werden. Aus der Versammlung kam der Vorschlag Weiderwahl. Patrick Noriega stellte sich zur Widerwahl zur Verfügung und wurde mit 2 Enthaltungen gewählt.

 7.  Bericht des Revierleiters

Johannes Schlabach gab in seinem Bericht die getätigten Maßnahmen aus dem Jahr 2022 bekannt und stellte auch die Arbeiten des Jahres 2023, sowie Tätigkeiten, die in Zukunft anliegen, vor. Positiv wurde das ehrenamtliche Engagement der Genossen bewertet, da durch Eingattern und Pflanzaktionen der Genossenschaft einiges an Geld erspart bleibe.

8.  Verschiedenes

Da zum Punkt Verschiedenes keine Wortmeldungen kamen, wurde die Versammlung um 20:25 Uhr beendet. Die Genossen wurden noch zu einem Imbiss eingeladen.

 

Manfred Kunz           Dietzhölztal, 31.10.23